eLogbuch: Nutzerzahlen steigen

Mit über 150.000 Nutzenden hat sich das elektronische Logbuch (eLogbuch) in den vergangenen Jahren als Instrument zur Dokumentation der Weiterbildung etabliert. Im Vorfeld des Deutschen Ärztetages wurde eine Umfrage durchgeführt, um ein Stimmungsbild der Nutzenden zur Anwenderfreundlichkeit einzuholen. Die Ergebnisse zeigen: Immer mehr Weiterzubildende und Weiterbildende nutzen das digitale Tool, dessen Anwenderfreundlichkeit allerdings noch verbessert werden muss.

Das eLogbuch

Das eLogbuch bildet die Vorgaben der jeweiligen Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern ab, die sich an der kompetenzbasierten (Muster-)Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer aus dem Jahr 2018 orientieren. Weiterzubildende Ärztinnen und Ärzte sind verpflichtet, ein Logbuch zu führen und die vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte fortlaufend zu dokumentieren. Weiterbildungsbefugte müssen mindestens einmal jährlich den Stand der Weiterbildung im Logbuch der oder des Weiterzubildenden bestätigen. Die regelmäßige Nutzung des eLogbuchs schafft darüber hinaus Transparenz über den individuellen Weiterbildungsfortschritt.

Weiterzubildende Ärztinnen und Ärzte können im eLogbuch ein persönliches Logbuch anlegen, Weiterbildungsabschnitte einfügen und im Rahmen einer Selbsteinschätzung die aus ihrer Sicht erreichten Kompetenzen markieren. Das digital befüllte Logbuch wird anschließend dem Weiterbildungsbefugten zur Prüfung freigegeben. Dieser kann die geforderten – und gegebenenfalls auch darüber hinausgehenden – Kompetenzen sowie Richtzahlen digital bestätigen und das Logbuch anschließend zurückgeben. Abweichende Einschätzungen können von der weiterbildungsbefugten Person kommentiert und begründet werden.

Neben der schrittweisen Bestätigung der Weiterbildungsinhalte bietet das eLogbuch weitere Funktionen, etwa die Dokumentation der verpflichtenden Weiterbildungsgespräche oder die Ablage von Zeugnissen und Bescheinigungen in einem persönlichen Dokumenten-Safe.

Auf einen Blick

Wer nutzt das eLogbuch?

In Berlin und zehn weiteren Landesärztekammern ist die Nutzung der gemeinsamen Anwendung der Bundesärztekammer und der Landesärztekammern inzwischen in der jeweiligen Weiterbildungsordnung verankert und somit verpflichtend. In den anderen sechs Kammern ist sie freiwillig, wobei einige bereits eine Umstellung auf die verpflichtende Nutzung planen.

Über 1.000 Ärzt:innen haben an der Umfrage teilgenommen

Da die Nutzenden die Anwenderfreundlichkeit des eLogbuchs in der Vergangenheit jedoch sehr unterschiedlich bewerteten, hatte der vorangegangene Deutsche Ärztetag eine Nutzerbefragung beschlossen. Diese wurde inzwischen durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden von den Vorsitzenden der Weiterbildungsgremien und der „AG eLogbuch“ der Bundesärztekammer, Professor Dr. med. Henrik Herrmann und Dr. med. Johannes Albert Gehle, auf dem Ärztetag vorgestellt.

Sie hatten den Prozess fachlich begleitet und berichteten, dass mehr als 1.000 Ärztinnen und Ärzte an der Umfrage teilgenommen und dabei auch häufig die Kommentarfelder befüllt hatten. Insgesamt bewerteten sowohl die Weiterzubildenden als auch die Weiterbildungsbefugten die Anwenderfreundlichkeit des Tools mit Schulnoten zwischen 3 und 4. Dabei sei allerdings deutlich geworden, dass die einzelnen Funktionen besser bewertet wurden, wenn das eLogbuch wöchentlich oder monatlich genutzt wurde. Eine gewisse Anwenderroutine sei also wichtig, fasste Gehle zusammen. Und Herrmann ergänzte: „Dies war für uns eine zentrale Erkenntnis zur Weiterentwicklung der Anwendung.“

Prof. Dr. med. Henrik Herrmann und Dr. med. Johannes Albert Gehle

Mit einem Sachstandsbericht präsentierten Professor Dr. med. Henrik Herrmann und Dr. med. Johannes Albert Gehle, die Vorsitzenden der Weiterbildungsgremien und der „AG eLogbuch“ der Bundesärztekammer, die Ergebnisse der Befragung auf dem Deutschen Ärztetag in Leipzig.

Auf Basis der Angaben und Hinweise wurde bereits eine Überarbeitung der Benutzeroberfläche beauftragt. Gehle betonte: „Ziel war insbesondere eine bessere Übersichtlichkeit der Anwendung sowie eine intuitivere Schritt-für-Schritt-Nutzerführung bei komplexen Funktionen. Die Dokumentation im eLogbuch soll einen spürbaren Nutzen für Ärztinnen und Ärzte haben.“

Um weiterzubildenden Ärztinnen und Ärzten eine unkomplizierte und flexible Dokumentation ihrer erworbenen Kompetenzen und Richtzahlen zu ermöglichen, unterstützt die Bundesärztekammer die Nutzung von Apps. Hierzu wurde eine Schnittstelle für Drittanbieter eingerichtet. So können beispielsweise mit der App des Deutschen Ärzteblattes Selbsteinschätzungen mobil erfasst und direkt in die Webanwendung des eLogbuchs übertragen werden – eine spürbare Erleichterung für die regelmäßige Fortschrittsdokumentation. Auch andere Organisationen, wie etwa die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), haben entsprechende Schnittstellen zu ihren Anwendungen geschaffen. Weitere Drittanbieter befinden sich im Austausch mit der Bundesärztekammer.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Zudem werde darüber nachgedacht, künftig anonymisierte statistische Auswertungen über das eLogbuch zu ermöglichen, um einen näherungsweisen Überblick über das Weiterbildungsgeschehen in Deutschland zu erhalten. Denn aktuell wisse man nicht, so Herrmann, wer sich seit wann, wo und in welcher Weiterbildung befinde.

Die Abgeordneten des 129. Deutschen Ärztetages äußerten sich positiv über die beschriebene Entwicklung des eLogbuchs und stimmten dem Beschlussantrag „eLogbuch kontinuierlich weiterentwickeln“ mehrheitlich zu.

129. Deutscher Ärztetag

Sachstandsbericht und Beschlüsse

Die Aufbereitung der Ergebnisse aus der Nutzerbefragung finden Sie hier im Abschnitt Sachstandsbericht eLogbuch (ab Folie 18).

Für weitere Informationen und die Beschlüsse des Ärztetages zur Ärztlichen Weiterbildung klicken Sie im Online-Portal den Reiter „nach TOP filtern“ an und wählen Sie „TOP IIIb Ärztliche Weiterbildung - Sachstandsbericht eLogbuch“ aus.

Darüber hinaus finden Sie hier die unter Beteiligung von Berliner Abgeordneten gestellten bzw. unterstützten Anträge und Ergebnisse.

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