KI in der Radiologie: Wie digitale Lösungen den Arbeitsalltag verändern

Wo es an Fachkräften mangelt und Untersuchungszahlen steigen, setzen immer mehr Kliniken auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI). Insbesondere in der Radiologie kann dies Prozesse optimieren und den Arbeitsalltag entlasten. Ein Einblick in Bildern.

Ein Beispiel ist die teleradiologische Kooperation des Institutes für Radiologie und Neuroradiologie am BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb). Die medizinischen Bilder werden in den mehr als 20 angeschlossenen Krankenhäusern in der Umgebung komplett digital erfasst und an das ukb übertragen, wo sie begutachtet und der Befundbericht zurück an das anfordernde Krankenhaus gesendet wird. Um den Abstimmungsprozess zwischen den beteiligten Fachdisziplinen und Ärzt:innen effizienter und flexibler zu gestalten, wird derzeit der Einsatz einer KI-App auf mobilen Endgeräten im Klinikalltag evaluiert. Eine vollständig in den klinischen Workflow integrierte KI-Lösung unterstützt zudem bereits seit 2020 im Hintergrund bei der Priorisierung von Befunden, beispielsweise in der Schlaganfallversorgung. Die zeitnahe Befundung und eine verbesserte Erreichbarkeit auch außerhalb der Dienstzeiten sichern so die Patientenversorgung vor Ort und in ländlichen Regionen.

Der OSTKREUZ-Fotograf Frank Schinski war Mitte November 2024 im BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin unterwegs und hat sich die veränderte Arbeitswelt angesehen.

Die Patientensicherheit steht bei all unseren Bemühungen im Fokus. Wir haben deshalb KI-Algorithmen ausgewählt, die jene Untersuchungen priorisieren, die unsere sofortige Aufmerksamkeit benötigen. Die Radiologie nimmt somit eine wichtige Steuerungsfunktion in der Behandlung zeitkritisch Kranker ein.

PD Dr. med. habil. Leonie Gölz,
Oberärztin am Institut für Radiologie und Neuroradiologie, ukb
PD Dr. med. habil. Leonie Gölz

Der Einsatz von KI ermöglicht die Verarbeitung großer Datenmengen. So kann auch unter Zeitdruck eine hochwertige Patientenversorgung gewährleistet werden, indem klinische und radiologische Befunde interdisziplinär diskutiert und auf dieser Basis individuelle Therapien eingeleitet werden können.

Dr. med. Anne Keysers,
Oberärztin der Klinik für Neurologie mit Stroke Unit und Frührehabilitation, ukb
Dr. med. Anne Keysers

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