3 Fragen zur Arbeit des Verwaltungsausschusses der Berliner Ärzteversorgung

3 Fragen an Dr. med. Matthias Albrecht, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit den Schwerpunktbezeichnungen Neonatologie und Qualitätsmanagement im  Gesundheitswesen sowie MBA mit Schwerpunkt Healthcare. Er ist seit 2001 Mitglied der Delegiertenversammlung der Berliner Ärztekammer und seit Mai 2019 zudem Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Berliner Ärzteversorgung.

Dr. med. Matthias Albrecht
Interview mit
Dr. med. Matthias Albrecht
Foto: Anke Illing / Ärztekammer Berlin

Redaktion: 1. Herr Dr. Albrecht, die Berliner Ärzteversorgung (BÄV) wird in ärztlicher Selbstverwaltung mit hauptamtlicher Unterstützung durch die Verwaltungsgesellschaft für Versorgungswerke (VGV) betrieben. Welche Mittel und Wege nutzen Sie, um sich das Fachwissen für Investitionsentscheidungen anzueignen, und wie teilen Sie Ihr Wissen im Ausschuss? 

Dr. med. Matthias Albrecht: Wir haben ein sehr umfangreiches Online-Informationssystem etabliert, über das wir auf tagesaktuelle Daten zugreifen können. In den Sitzungen des Ausschusses werden die aktuellen Daten, Fakten und Analysen rund um die Kapitalanlagen von den Mitarbeitenden der VGV vorgestellt und dann gemeinsam diskutiert. Mindestens einmal im Jahr findet ein ganztägiges Kapitalmanagertreffen statt, bei dem wir aktuelle Themen vortragen lassen und intensiv diskutieren. Zusätzlich gibt es über die Akademie der ABV (Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen e. V.) eine Vielzahl an Fortbildungsveranstaltungen zu allen relevanten Themen, die wir als Ausschussmitglieder besuchen können. 

2. Welches Ergebnis des Jahresabschlusses 2024 hat Sie persönlich am meisten überzeugt oder auch überrascht, und weshalb?

Am meisten hat mich das hervorragende Funktionieren der etablierten Risikomanagementsysteme überzeugt. Dabei handelt es sich um ein aktiv gemanagtes Risiko-Overlay, das beispielsweise in politisch unsicheren Zeiten Währungs- und andere Marktrisiken konsequent absichert. Dieses System wurde in den letzten Jahren stetig verbessert und hat in einem Jahr voller Krisen sehr gute Dienste geleistet. Die Ergebnisse zeigen, dass wir da auf dem richtigen Weg sind.

3. Die BÄV setzt schon lange auf nachhaltige Kapitalanlagen. Im Bericht zum Jahresabschluss 2024 werden aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen und politische Ereignisse genannt, die Herausforderungen nach sich ziehen werden. Wie beeinflussen diese die Kapitalanlagestrategie der BÄV? 

Nachhaltige Geldanlage ist quasi die DNA unseres Versorgungswerks. Die BÄV hat als Versorgungswerk naturgemäß einen sehr langen Anlagehorizont und eine breite Streuung der Geldanlagen über viele Anlageklassen. In den letzten Jahren haben wir unsere Anforderungen an Nachhaltigkeit immer weiterentwickelt und damit sehr gute Renditen erwirtschaftet. Angesichts multipler weltweiter Kriege und Krisen sowie einer US-amerikanischen Regierung, die konsequent Umweltstandards senkt, sehen wir derzeit auch an den internationalen Finanzmärkten Rückschritte bei den Bemühungen, Geldanlagen nachhaltig zu gestalten. Dies bedeutet für uns, noch genauer hinzuschauen und unsere Nachhaltigkeitsregeln konsequent anzuwenden. Das ist sehr arbeitsintensiv, aber wir sind überzeugt, dass wir als Versorgungswerk nur mit nachhaltigen Geldanlagen auch nachhaltig erfolgreich sein werden.

Mehr zum Thema

Der Aufsichtsausschuss überwacht die Geschäftstätigkeit des Verwaltungsausschusses der Berliner Ärzteversorgung. Die Mitglieder kontrollieren unter anderem sämtliche Vermögensangelegenheiten des Versorgungswerkes. Sie erstellen Richtlinien für die Kapitalanlagen und achten auf deren Einhaltung.

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