Patient:innen mit extremistischer Einstellung in der Krankenbehandlung

Extremistische Einstellungen und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sind in der Bevölkerung weit verbreitet und stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die kostenfreie E-Learning-Fortbildung „Extremistische Einstellungen in der ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlung – Radikalisierungsprozesse wahrnehmen – einschätzen – handeln“ mit abschließendem Fachtag in der Berliner Kaiserin-Friedrich-Stiftung richtet sich an Angehörige der Heilberufe, die sowohl mit erwachsenen Patient:innen als auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Ärzt:innen und Psychologische Psychotherapeut:innen sind bei der Krankenbehandlung zunehmend mit extremistischen Einstellungen konfrontiert. Das Spektrum umfasst neben dem klassischen Rechts- und Linksextremismus sowie islamistisch motivierten Ideologien auch neuere Strömungen wie die sogenannte Querdenken­bewegung. Gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen können besonders anfällig für extremistische Einflüsse sein. Dies macht die Rolle von Ärzt:innen sowie Psychotherapeut:innen und ihre zentrale Bedeutung in der Extremismus­prävention deutlich. Aufgrund ihrer vertrauensvollen Beziehung können sie zentrale Ansprechpersonen für Patient:innen mit extremistischen Einstellungen oder auch für ihre Angehörigen sein.

Inhalte der E-Learning-Fortbildung

Die E-Learning-Fortbildung vermittelt Grundlagenwissen zum Thema Extremismus, erläutert Einflussfaktoren und Entwicklungswege von Radikalisierungsprozessen und geht speziell auf deren Auswirkungen auf die medizinische Behandlung ein. Wesentliche Aspekte sind, wie Radikalisierungs­prozesse bei Patient:innen wahrgenommen und angesprochen werden können, welchen Einfluss sie auf die Behandlung haben können und wann und vor allem wie sie therapeutisch einzubinden sind. Dabei wird auf Behandlungssituationen mit erwachsenen Patient:innen, aber auch mit Jugendlichen eingegangen. Für die drei klassischen psychotherapeutischen Verfahren gibt es jeweils ein eigenes Zusatzmodul.

Hintergrund und Vorstellung der Projektergebnisse 

Ziel der Fortbildung ist es, die Handlungssicherheit im Umgang mit Patient:innen mit extremistischen Einstellungen und ihren Angehörigen zu stärken und auf mögliche fremd- und selbstgefährdende Situationen vorzubereiten. Sie wurde im Rahmen des Projektes „Aktivierung von Angehörigen von Heilberufen für das Thema Extremismus­prävention durch Qualifizierung und Vernetzung“ unter der Federführung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des Universitätsklinikum Ulm entwickelt, das durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert wird.  

Die Ergebnisse des Projekts sollen am 21. November 2024 beim Fachtag „Patient:innen mit extremistischer Einstellung in der Krankenbehandlung“ für Angehörige von Heilberufen vorgestellt werden und vor allem einen Austausch zum Umgang mit Patient:innen mit extremistischen Einstellungen in der Krankenbehandlung anstoßen.

Ausführliche Informationen und Zugang zur Fortbildung gibt es unter https://heilberufe-extremismus.elearning-gewaltschutz.de.

Fachtag

Patient:innen mit extremistischer Einstellung in der Krankenbehandlung

  • Termin: Donnerstag, 21. November 2024
  • Ort: Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin
  • Teilnahmeentgelt: entgeltfrei
  • Fortbildungspunkte: beantragt
  • Informationen und Anmeldung (erforderlich): https://doo.net/veranstaltung/161205/buchung

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