Virchow-Contest 2023: Medizinstudierende testen ihr Wissen

Geistige und praktische Fähigkeiten stehen im Mittelpunkt des Virchow-Contest, der Ende 2023 bereits zum neunten Mal stattfand. Bei dem fakultätsinternen Wettbewerb treten traditionell sieben Studierenden-Teams der Charité – Universitätsmedizin Berlin gegeneinander an. Ihr Ziel ist es, das Teamgefühl und den Spaß an der Medizin zu fördern.

Studenten geben einer Paprika eine Bluttransfusion.

Bei den praktischen Aufgaben war Vorstellungsvermögen und Fingerspitzengefühl gefragt.

Die Giftpflanze 2023

Die Studierenden wurden mit verschiedensten Aufgaben auf die Probe gestellt. Neben praktischen Tests gab es Bilderrunden, Multiple-Choice-Fragen, Differentialdiagnosen sowie klinische Patientenfälle. Dabei mussten Blickdiagnosen, Hautbefunde, Bildgebung, apparative Diagnostik, Heilpflanzen oder Strukturformeln erkannt werden. Eine Buzzer-Anlage zeigte an, welches Team am schnellsten die – hoffentlich richtige – Antwort gegeben hatte.

Eines der Highlights bei den Bilderrunden war die Frage nach der Giftpflanze des Jahres 2023: die Petersilie. Bei den klinischen Patientenfällen wurde unter anderem eine psychiatrische Patientin mit einer Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis sowie ein Patient mit Hepatitis-C-assoziierter Panarteriitis nodosa thematisiert. Die systemische Sklerose wurde differentialdiagnostisch bearbeitet und gelöst.

Bluttransfusion an der Paprika

Bei den praktischen Aufgaben stand Gemüse im Fokus. So sollte unter Wahrung aller Sicherheitsaspekte eine modellhafte Transfusion eines Erythrozytenkonzentrats erfolgen. Paprika wurden dafür zu „Patient:innen“ erklärt. Die Studierenden durften in die Rollen einer Ärztin oder eines Arztes schlüpfen und mussten eine sorgfältige Dokumentation durchführen. Dabei wurden sie mit verschiedenen Ablenkungsfaktoren konfrontiert, um sie auf ihre künftige ärztliche Tätigkeit vorzubereiten.

In einer weiteren praktischen Aufgabe mussten sich jeweils drei Studierende eines Teams zusammenfinden, um sich im Bereich der Notfallmedizin gegen die anderen Teams zu behaupten. Hierbei waren neben fachlichen Kenntnissen auch Ausdauer sowie Präzision gefragt, um eine effektive Reanimation von über sechs Minuten durchzuführen.

Begleitet und bewertet wurden der Contest durch eine interdisziplinäre Jury aus Ärztinnen und Ärzten der Notfallmedizin (Dr. med. Antje Degel), der Radiologie (PD Dr. med. Torsten Diekhoff), der Anästhesie (Robert Gintrowicz), der Kardiologie (Dr. med. Jonas Martin), der Pathologie (Jonathan Pohl) und der Chirurgie (Dr. Maximilian Sehn).

Siegreiche „Hippocampus-Agonisten“

Nach rund vier Stunden konnte sich das Team „Die Hippocampus-Agonisten“ mit Noa Claßen, Maria Agnes Jonas, Lara Kostruba, Nicholas Schäfer und Johanna Wehner durchsetzen. Sie siegten nach Auswertung der Punkte vor den „Virchownauten“ und dem Team „Iatrophob“. Herzliche Glückwünsche überbrachte bei der abschließenden Siegerehrung der Präsident der Ärztekammer Berlin, PD Dr. med. Peter Bobbert. Durch die Unterstützung der Ärztekammer Berlin erhalten die bestplatzierten Teams traditionell einen von der Ärztekammer Berlin gestifteten Büchergutschein.

Strahlende Gewinner:innen bei der Siegerehrung am Ende des Wettbewerbs

PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, mit dem Gewinnerteam „Hippocampus-Agonisten“.

Bei seiner Eröffnungsrede hatte Jan Bobbe, Leiter des Geschäftsbereichs Studium und Lehre, bereits einen kleinen Ausblick auf den kommenden Paul-Ehrlich-Contest, den „großen Bruder“ des Virchow-Contests, gegeben. Dieser findet Ende Juni 2024 mit internationalen Teams an der Medizinischen Universität Innsbruck statt.

Autor:innen

Dr. Johanna Balz (Semesterkoordinatorin Charité)
Nicole Piaskowski (Semesterkoordinatorin Charité)
Robert Gintrowicz (AiW Anästhesiologie, Semesterkoordinator Charité)

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