Die Giftpflanze 2023
Die Studierenden wurden mit verschiedensten Aufgaben auf die Probe gestellt. Neben praktischen Tests gab es Bilderrunden, Multiple-Choice-Fragen, Differentialdiagnosen sowie klinische Patientenfälle. Dabei mussten Blickdiagnosen, Hautbefunde, Bildgebung, apparative Diagnostik, Heilpflanzen oder Strukturformeln erkannt werden. Eine Buzzer-Anlage zeigte an, welches Team am schnellsten die – hoffentlich richtige – Antwort gegeben hatte.
Eines der Highlights bei den Bilderrunden war die Frage nach der Giftpflanze des Jahres 2023: die Petersilie. Bei den klinischen Patientenfällen wurde unter anderem eine psychiatrische Patientin mit einer Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis sowie ein Patient mit Hepatitis-C-assoziierter Panarteriitis nodosa thematisiert. Die systemische Sklerose wurde differentialdiagnostisch bearbeitet und gelöst.
Bluttransfusion an der Paprika
Bei den praktischen Aufgaben stand Gemüse im Fokus. So sollte unter Wahrung aller Sicherheitsaspekte eine modellhafte Transfusion eines Erythrozytenkonzentrats erfolgen. Paprika wurden dafür zu „Patient:innen“ erklärt. Die Studierenden durften in die Rollen einer Ärztin oder eines Arztes schlüpfen und mussten eine sorgfältige Dokumentation durchführen. Dabei wurden sie mit verschiedenen Ablenkungsfaktoren konfrontiert, um sie auf ihre künftige ärztliche Tätigkeit vorzubereiten.
In einer weiteren praktischen Aufgabe mussten sich jeweils drei Studierende eines Teams zusammenfinden, um sich im Bereich der Notfallmedizin gegen die anderen Teams zu behaupten. Hierbei waren neben fachlichen Kenntnissen auch Ausdauer sowie Präzision gefragt, um eine effektive Reanimation von über sechs Minuten durchzuführen.
Begleitet und bewertet wurden der Contest durch eine interdisziplinäre Jury aus Ärztinnen und Ärzten der Notfallmedizin (Dr. med. Antje Degel), der Radiologie (PD Dr. med. Torsten Diekhoff), der Anästhesie (Robert Gintrowicz), der Kardiologie (Dr. med. Jonas Martin), der Pathologie (Jonathan Pohl) und der Chirurgie (Dr. Maximilian Sehn).
Siegreiche „Hippocampus-Agonisten“
Nach rund vier Stunden konnte sich das Team „Die Hippocampus-Agonisten“ mit Noa Claßen, Maria Agnes Jonas, Lara Kostruba, Nicholas Schäfer und Johanna Wehner durchsetzen. Sie siegten nach Auswertung der Punkte vor den „Virchownauten“ und dem Team „Iatrophob“. Herzliche Glückwünsche überbrachte bei der abschließenden Siegerehrung der Präsident der Ärztekammer Berlin, PD Dr. med. Peter Bobbert. Durch die Unterstützung der Ärztekammer Berlin erhalten die bestplatzierten Teams traditionell einen von der Ärztekammer Berlin gestifteten Büchergutschein.
Bei seiner Eröffnungsrede hatte Jan Bobbe, Leiter des Geschäftsbereichs Studium und Lehre, bereits einen kleinen Ausblick auf den kommenden Paul-Ehrlich-Contest, den „großen Bruder“ des Virchow-Contests, gegeben. Dieser findet Ende Juni 2024 mit internationalen Teams an der Medizinischen Universität Innsbruck statt.
Infos zu den Wettbewerben
Virchow-Contest an der Charité
Paul Ehrlich Contest
Autor:innen
Dr. Johanna Balz (Semesterkoordinatorin Charité)
Nicole Piaskowski (Semesterkoordinatorin Charité)
Robert Gintrowicz (AiW Anästhesiologie, Semesterkoordinator Charité)