3 Fragen zur Seminarreihe "Train the Trainer"

1. Redaktion: Wie läuft ein Train the Trainer-Seminar ab?

Dr. med. Antje Koch (AK): Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit allen Aspekten rund um ihre Rolle als Weiterbildungsbefugte – von der Rekrutierung und Auswahl neuer Ärzt:innen in Weiterbildung (ÄiW), über die Strukturierung von Weiterbildungsabschnitten und die Erstellung von Curricula, die Kommunikation mit ÄiW bis hin zur Dokumentation der Weiterbildung im Logbuch und Zeugnis. Dabei wird viel praktisch erprobt – ein Höhepunkt jedes Seminars ist das Training kommunikativer Kompetenzen mit Schauspieler:innen, die den Weiterbildungsbefugten als Ärzt:innen in Weiterbildung gegenüberstehen. Dabei sind die Schauspiel-ÄiW auf eine bestimmte Rolle vorbereitet und geben den Befugten im Anschluss wertvolles Feedback. Das ist für die Teilnehmenden immer sehr erhellend.

Dr. Ulrike Sonntag (US): Das Seminar gibt es in verschiedenen Varianten: Für ambulant und stationär Befugte und die, die es werden wollen. Zudem wird es wahlweise als Blockseminar oder in drei Module aufgeteilt angeboten und kann online oder in Präsenz absolviert werden. Die Seminare selbst leben von einem sehr intensiven kollegialen Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Trainer:innen. Die Teilnehmenden schätzen insbesondere das kollegiale Weitergeben von Tipps und Tricks und den informellen Rahmen.

2. Was reizt Sie daran, das Seminar und die Teilnehmenden zu begleiten?

US: Aus meiner Sicht sind – neben der Inhaltsvermittlung – vor allem der Austausch und die Reflexion über das Weiterbilden zentral. Wir versuchen, einen Rahmen zu gestalten und Impulse zu setzen, die zu einer sehr intensiven und konstruktiven Atmosphäre beitragen. Das Seminar lebt von Interaktion. Frontale Beiträge gibt es nicht und Abschalten ist eigentlich nicht möglich.

 AK: Das sehe ich genauso. Meiner Meinung nach ist es wichtig, die Weiterbildungsordnung nicht als starres Gebilde zu begreifen, deren Inhalte man „nachweisen“ muss, sondern als Grundlage, die eigene Weiterbildung in der eigenen Praxis oder Abteilung in der örtlich, zeitlich, strukturell unterschiedlichen Situation sinnvoll zu gestalten. Wenn es uns in diesem Seminar gelingt, die Weiterbildungsordnung lebbar zu machen, ist schon viel gewonnen für die Weiterbildung.

3. Wer sollte teilnehmen?

AK: Alle ambulant und stationär Befugten und die, die es werden wollen. Außerdem alle, die in die Weiterbildung im stationären Bereich mit einbezogen sind, beispielsweise Mentor:innen. Und natürlich alle, die sich fragen, wie sie Weiterbildung in ihren Arbeitsalltag integrieren sollen, alle, die die Weiterbildung an ihrer Weiterbildungsstätte besser machen wollen sowie alle, die eine gute Weiterbildung machen und ihre Ideen weitergeben möchten.