Als die Absolvent:innen mit ihren Zeugnissen in der Hand den Delphi Filmpalast verlassen wollten, ergoss sich ein kurzer, heftiger Regenschauer über den Vorplatz des Kinos und beendete die Schwüle des Abends. Fast schien es symbolisch: Waren doch auch die schweißtreibenden Mühen und Anstrengungen des Lernens nun vorbei – was folgte, waren Erleichterung, Freude und Stolz über das Erreichte.
Festliche Kleidung und gehobene Stimmung
Dem feierlichen Anlass entsprechend hatten sich die meisten der Absolvent:innen im Ausbildungsberuf Medizinische:r Fachangestellte:r festlich gekleidet. Daran, aber auch an der gehobenen Stimmung, war spürbar, dass es sich um einen besonderen Abend handelte, der für die ehemaligen Schüler:innen, ihre Lehrer:innen und Ausbilder:innen eine große Bedeutung hatte.
Zu Beginn der Feier wurde der Song „Unstoppable“ der Sängerin Sia eingespielt – der sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen sollte. „Sie haben sich nicht aufhalten lassen – nicht von schwierigen Lerninhalten, nicht von neuen und unbekannten Abläufen in den Praxen und nicht von der Herausforderung, täglich mit den Bedürfnissen, Eigenheiten, Sorgen und Nöten der Patientinnen und Patienten umzugehen – und auch mit den Eigenheiten der Praxisinhaber:innen“, so Dr. med. Matthias Blöchle, Vizepräsident der Ärztekammer Berlin, in seiner Begrüßungsrede. Im Namen des Vorstandes der Ärztekammer Berlin dankte und gratulierte er den neuen Medizinischen Fachangestellten und erklärte: „Sie haben es geschafft – darauf können Sie stolz sein“.
Es gibt etwas, das Sie alle eint: Sie wollen Menschen helfen. Und das macht Ihren Beruf, das macht die Berufe von uns allen, die wir hier zusammengekommen sind, zu etwas ganz Besonderem und vor allem zu etwas sehr Schönem: Wir können dazu beitragen, dass es Menschen besser geht.
264 der insgesamt 351 Absolvent:innen waren zur feierlichen Übergabe der Zeugnisse erschienen. Zudem waren etwa 75 Vertreter:innen aus den Ausbildungspraxen sowie zahlreiche Lehrer:innen der Berufsschulen und Oberstufenzentren anwesend. Als Moderator aus dem Off führte Christoph Röhrig, Leiter der Abteilung Kammermitgliedschaft / Berufsbildung / EU- und Kammerrecht, souverän und gut gelaunt durch den Abend.
Abschied und Rückblick
Ein emotionaler Moment war die Verabschiedung von Studiendirektor Jürgen Barning, stellvertretender Schulleiter der Rahel-Hirsch-Schule Oberstufenzentrum Gesundheit/Medizin. Über viele Jahre war er als Koordinator der Schule zentraler und verantwortlicher Ansprechpartner der Ärztekammer Berlin in allen Fragen des berufsschulischen Teils der Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten. Nun geht er in den wohlverdienten Ruhestand.
Barning selbst wandte sich auch an die Auszubildenden, die ihren Abschluss in diesem Jahr nicht geschafft haben und zum Teil trotzdem anwesend waren: „Sie werden es schaffen – und Sie haben den Vorteil, diese Feier zweimal zu erleben“. Den erfolgreichen Absolvent:innen gratulierte er: „Sie haben alle Hürden mit Bravour genommen“. Und er riet ihnen: „Bleiben Sie offen für alles, was Ihnen an Neuem begegnen wird.“
Dass der Weg zum erfolgreichen Berufsabschluss nicht immer leicht war, zeigte der bewegende Videobeitrag von Involas. Darin berichteten Absolvent:innen von ihren Zweifeln und Sorgen: „Schaffe ich das? Kann ich überhaupt so viel lernen?“ Diese und ähnliche Fragen haben sich die ehemaligen Schüler:innen häufig gestellt. Sie berichteten aber auch von der überwältigenden Unterstützung durch die ausbildenden Praxen und die Lehrer:innen, die ihnen immer zur Seite gestanden haben.
Feierliche Freisprechung der Medizinischen Fachangestellten
„Sie waren schon eine wilde Klasse“
Wie wichtig das Miteinander und insbesondere die sozialen Kompetenzen von Medizinischen Fachangestellten sind, betonte Dr. med. Kathleen Chaoui, Mitglied des Vorstandes der Ärztekammer Berlin, in ihrer Freisprechungsrede. Für eine Praxis sei dies von unschätzbarem Wert. „Als Medizinische Fachangestellte sind Sie die Ersten, die mit den Patientinnen und Patienten in Kontakt kommen. Sie tragen entscheidend dazu bei, ob diese sich in der Praxis gut aufgehoben fühlen“, so Chaoui.
Im Anschluss an die Freisprechung folgte die Zeugnisübergabe. Alle erfolgreichen Absolvent:innen wurden auf die Bühne gerufen und einzeln beglückwünscht. Gerührt zeigten sich dabei nicht nur die neuen Medizinischen Fachangestellten, sondern auch die Lehrer:innen. Mit einem Augenzwinkern berichteten diese von ihren Herausforderungen: „Sie waren schon eine wilde Klasse“, hieß es beispielsweise scherzhaft. Wie tief die Verbundenheit war, wurde dabei in jedem Moment spürbar.
Stellen Sie weiter Fragen! Bilden Sie sich fort! Der Einsatz lohnt sich. Medizinische Fachangestellte haben viele Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren und sich damit neue attraktive Jobperspektiven zu eröffnen.
Zum Abschluss zeichnete Dr. med. Susanne von der Heydt, Vorstandsmitglied der Ärztekammer Berlin, die Besten der Prüfungskampagne „Sommer 2024“ aus. Sie betonte, was im Laufe des Abends immer wieder deutlich geworden war, dass Medizinische Fachangestellte wahre Multitalente seien und das mache sie zu etwas ganz Besonderem. Von der Heydt riet ihnen: „Bleiben Sie immer neugierig!“
Musikalisch begleitet wurde der Abend von der stimmungsvollen Musik des Saxophonisten Falk Breitkreuz. Beim anschließenden Sektausklang im Foyer des Kinos ließen sich die frischgebackenen Medizinischen Fachangestellten noch einmal ausgiebig feiern.
Erfolgreicher Abschluss: 351 Medizinische Fachangestellte erhalten ihre Zeugnisse
Am Abend des 16. Juli 2024 kamen 264 der insgesamt 351 MFA-Absolvent:innen im Delphi Filmpalast zur feierlichen Freisprechung zusammen, um ihre Zeugnisse und Kammerbriefe entgegenzunehmen.
Die Gruppenfotos vom Abend gibt es hier zum Download.