Emotionale Zeugnisübergabe

Auf diesen Moment hatten die frisch gebackenen Berliner Medizinischen Fachangestellten lange gewartet. Am Abend des 22. Juli 2025 fand im Konzertsaal der Universität der Künste Berlin ihre feierliche Freisprechung im Ausbildungsberuf Medizinische:r Fachangestellte:r statt.

Zeugnisübergabe bei der feierlichen Freisprechung der Medizinischen Fachangestellten am 22. Juli 2025

Eine Berufsschullehrerin wendet sich bei der Zeugnisangabe an ihre Klasse.

„Seinen eigenen Interessen und Leidenschaften nachzugehen, ist etwas Wunderbares. Lebenssinn oder -inhalt erfährt man vor allem dann, wenn man seine Talente so einsetzen kann, dass sie einen Nutzen haben und dass sie im besten Fall dazu beitragen, anderen Menschen zu helfen. Und als Medizinische Fachangestellte tun Sie genau dies: Sie verwirklichen Ihre Talente und tun gleichzeitig Gutes für andere!“, begrüßte PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, die Absolvent:innen der Abschlussprüfungen Sommer 2025.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit

Insgesamt haben 326 Auszubildende ihre Prüfungen im Sommerzyklus erfolgreich absolviert und sind nun Medizinische Fachangestellte. 261 Absolvent:innen waren der Einladung des Vorstandes der Ärztekammer Berlin gefolgt und waren am 22. Juli 2025 zur feierlichen Zeugnisübergabe mit Freisprechung erschienen. Festlich gekleidet und zum Teil sichtlich aufgeregt betraten sie den Konzertsaal der Universität der Künste Berlin, in dem die Veranstaltung zum ersten Mal stattfand. 

Nachdem alle ihren Platz gefunden hatten, startete die Präsentation auf der Leinwand mit einem vielsagenden, schon leicht nostalgischen Zitat aus Disneys „Mary Poppins”.

„Winds in the east, mist coming in.
Like somethin' is brewin' and 'bout to begin.
Can't put me finger on what lies in store,
But I feel what's to happen all happened before.”

Es beschrieb auf besondere Weise die Spannung und das Gefühl des Unbekannten, das in der Luft liegt, wenn Veränderungen bevorstehen. Doch noch war alles „beim Alten” und die Absolvent:innen lauschten gespannt den feierlichen Reden.

Wir, die Berliner Ärzt:innen, freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen!

PD Dr. med. Peter Bobbert,
Präsident der Ärztekammer Berlin

Zunächst nahm PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, die Absolvent:innen mit auf eine kurze Reise in die Vergangenheit – genauer gesagt ganze 2.400 Jahre zurück in die Zeit des griechischen Philosophen Aristoteles. Dieser soll einst gesagt haben: „Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, da liegt Deine Berufung.“ Auch wenn das Wort „Berufung“ nicht gerade modern klinge, so Bobbert, habe die Aussage doch einen wahren Kern. Den eigenen Interessen und Leidenschaften nachzugehen, sei etwas Wunderbares. Aber Lebenssinn oder -inhalt erfahre man vor allem dann, wenn man seine Talente so einsetzen kann und auch einsetzt, dass sie einen Nutzen haben und dass sie im besten Fall dazu beitragen, anderen Menschen zu helfen. Genau dies würden die Absolvent:innen als Medizinische Fachangestellte tun.

Anschließend dankte Bobbert den Menschen, die die Absolvent:innen über mehrere Jahre hinweg begleitet hatten: den Mitarbeitenden in den Praxen und Kliniken, den Verantwortlichen der beiden Berufsschulen, den Lehrer:innen und Schulsozialarbeiter:innen sowie den Dozent:innen und Trägern der Umschulungen. Darüber hinaus bietet die Ärztekammer Berlin bereits seit rund 25 Jahren eine Überbetriebliche Ausbildung an. Auch bei deren Trägern bedankte sich der Präsident.

„Auch unsere Abschlussprüfungen setzen persönliches Engagement voraus“, fuhr Bobbert fort und dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Mitgliedern der Ausschüsse, den Ärzt:innen und den Medizinischen Fachangestellten sowie den Lehrkräften, die in den zurückliegenden Wochen die praktischen Prüfungen der Auszubildenden abgenommen hatten. 

Bobberts Aufzählung verdeutlichte, wie viele Menschen im Vorfeld der Veranstaltung ihren Teil dazu beigetragen hatten, damit  möglichst viele neue Medizinische Fachangestellte freigesprochen und als Kolleg:innen begrüßt werden konnten.

„Gleich werde ich Sie freisprechen“

Nach einer kurzen geschichtlichen Einordnung des Brauches der Freisprechung thematisierte Dr. med. Kathleen Chaoui, Mitglied des Vorstandes der Ärztekammer Berlin, was den Beruf MFA so besonders macht. Er vereine viele Fähigkeiten: „Medizinische Fachangestellte (MFA) sind Expertinnen und Experten im Praxismanagement und der Patientenbetreuung. Sie sind Abrechnungsprofis, Hygienefachleute, Kommunikationsexpert:innen, kennen sich mit Datenschutz aus und, und, und.“

Denn die Menschen brauchen Sie. Wir brauchen Sie!

Dr. med. Kathleen Chaoui,
Mitglied des Vorstandes der Ärztekammer Berlin

Die Absolvent:innen hätten in den vergangenen Monaten und Jahren gezeigt, dass sie über sich hinauswachsen können. Sie hätten die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten erlernt und seien nun befähigt, den Beruf der oder des Medizinischen Fachangestellten auszuüben. 

Dann folgte der Satz auf den viele im Publikum gewartet hatten: „Ich greife daher sehr gerne die Tradition auf und spreche Sie hiermit frei!“

Im Anschluss an die Freisprechung folgte die Zeugnisübergabe. Unter dem Applaus von rund 800 Anwesenden betraten nach und nach die 261 zumeist festlich gekleideten Absolvent:innen die Bühne und nahmen ihre Zeugnisse und Briefe entgegen. Gerührt zeigten sich dabei nicht nur die neuen Medizinischen Fachangestellten, sondern auch die Lehrer:innen. 

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Am 22. Juli 2025 wurde gebührend gefeiert!

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