3 Fragen an ... die Wahlleiterin

Erstmals in einer ehrenamtlichen Tätigkeit berufspolitisch aktiv zu werden, hat dazu geführt, dass ich mich sehr intensiv mit dem Ablauf der Kammerwahl beschäftigt habe. Das klare Ziel: Am 6. Dezember 2023 soll es ein verlässliches Wahlergebnis geben.

Der Wahlausschuss besteht aus sechs Ärztinnen und Ärzten. Uns unterstützt die hauptamtliche Wahlkoordinatorin Maren Stienecker mit ihrem juristischen Sachverstand. Sie hat uns sehr gut in die organisatorischen Abläufe der Kammerwahl eingearbeitet. Als Wahlausschuss agieren wir unparteiisch, ohne die Chancen der Bewerber:innen im Wettbewerb um Stimmen zu beeinflussen.

Als Wahlleiterin entscheide ich unter anderem über Ort und Zeit der Sitzungen. In diesen Sitzungen haben wir Beschlüsse beispielsweise zu den Wahlunterlagen, dem Stimmzettel, zum Ablauf der Wahlwerbung sowie zur Wahlberechtigung gefasst. Ebenso haben wir zur Einreichung der Wahlvorschläge aufgefordert, in einer kammeröffentlichen Sitzung die Wahlvorschläge einschließlich ihrer Bewerberinnen und Bewerber zugelassen und den Wahlberechtigten mit der Zusendung der Wahlunterlagen die Wahlvorschläge bekanntgemacht.

Als Wahlausschuss sind wir schließlich nach Ablauf des Wahlzeitraums am 6. Dezember 2023 an der Auszählung der Stimmen beteiligt und stellen das Wahlergebnis und die Gültigkeit der Wahl fest. Am Ende informiere ich die Gewählten über ihre Wahl, mache das Wahlergebnis im Amtsblatt für Berlin bekannt und teile es der Aufsichtsbehörde mit.

Als niedergelassene HNO-Ärztin wird es für mich endlich etwas weniger anstrengend, dem Spagat zwischen Familie und Praxisalltag gerecht zu werden. Die drei Kinder sind fast aus dem Haus und ich kann zeitliche Ressourcen neu nutzen. Unterstützt und motiviert von meinem Mann, Mitgliedern des Berufsverbandes und der Ärztekammer Berlin habe ich mich entschieden, ein neues Ehrenamt auszufüllen. Und es bereitet mir eine unerwartete Freude, berufspolitisch aktiv zu werden, mich in ein mir völlig fremdes Aufgabenfeld einzudenken und mich in neue Arbeitsabläufe einzuarbeiten. Ich fühle mich durch die Mitarbeitenden der Ärztekammer Berlin fachlich und zwischenmenschlich sehr unterstützt und gut navigiert.

Was raten Sie Ihren Kolleg:innen: Warum sollten sie sich für die Kammerwahl interessieren und wählen?

Ich persönlich war überrascht, dass es die Institution der Ärztekammern schon seit dem 19. Jahrhundert gibt. Wahlen als demokratisches Recht sollten wir nicht nur auf der großen politischen Bühne nutzen. Mitzumachen bei der Ärztekammerwahl bedeutet mitzugestalten und die Interessen der Ärzt:innen in Klinik und Praxis zu verknüpfen, unter anderem in der Berufsausübung, der Förderung der Weiterbildung, in einer beratenden Wirkung in der Gesetzgebung oder der Organisation der Berufsausbildung.

Mit der neuen Form der Hybridwahl gibt es die Möglichkeit, wie gewohnt die Stimme per Brief abzugeben oder mit wenigen Klicks sicher online zu wählen. Unsere Hoffnung ist, mit dieser Wahlmöglichkeit viele ärztliche Kolleg:innen zu erreichen und sie zur Abgabe ihrer Stimme zu motivieren.

In meiner Funktion als Wahlleiterin hoffe ich nun auf eine rechtssichere, juristisch nicht anfechtbare Wahl mit einem Ablauf ohne Hürden. Immerhin gibt es im Wahlzeitraum keinen Berlin-Marathon, der uns dazwischenfunken könnte.